Film – Die Sprache des Herzens: Das Leben der Marie Heurtin
Inhalt
Die 1885 geborene Marie Heurtin ist blind, taub und stumm. Im Kindesalter wird das gleichermaßen muntere wie verwahrloste Mädchen von ihrem Vater in ein Kloster gebracht, dessen Schwestern auf die Sorge und Erziehung tauber Mädchen spezialisiert sind. Marie hingegen ist darüber hinaus noch blind. Auf Anraten eines Arztes hätte sie eigentlich in einer Irrenanstalt untergebracht werden sollen, sodass ein Leben im Kloster bereits als weitaus geringeres Übel erscheint.
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Während die kränkliche Ordensschwester Marguerite von Marie sogar angetan ist und in ihr eine verwandte Seele erkennt, lehnt die Oberin des Klosters die Aufnahme des Mädchens mit Verweis auf ihre doppelte Behinderung ab. Mit viel Hingabe gelingt es Marguerite schließlich, die Oberin doch davon zu überzeugen, das Mädchen aufzunehmen. Nachdem sie die Erlaubnis endlich erhält, macht sie sich selbst zu Fuß auf den Weg Marie von Zuhause abzuholen. Bereits auf dem Rückweg zum Kloster erkennt sie Maries Besonderes Talent, ihre Welt und die Menschen um sich allein durch intensives Tasten und eine besonders ausgeprägte Sensibilität wahrzunehmen. Gleichzeitig entpuppt sich Marie aber als außerordentlich widerspenstig: Mit den anderen Mädchen im Kloster kommt sie nicht klar, und selbst einfachste Aktivitäten sind problematisch. Aus ihren Tagebuchaufzeichnungen erfährt man, dass Marguerite dennoch nicht aufgibt, sich hingebungsvoll um das Mädchen kümmert und sich der besonderen Herausforderung stellt, einer blinden Person die Gebärdensprache zu lehren. Schließlich soll ihr aufopferungsvolles Verhalten belohnt werden: Maries eigene Eltern können, als sie Marie nach einiger Zeit wieder besuchen, kaum glauben, dass ihre Tochter mittlerweile in der Lage ist, sich ihnen gegenüber in Gebärdensprache auszudrücken oder ihren Namen aus Holzbuchstaben zusammenzusetzen.
Dem gegenüber steht die zunehmende Verschlechterung der Gesundheit von Schwester Marguerite. Die Lungenkrankheit, an der sie leidet, schwächt sie mittlerweile so stark, dass eine Kur in den Bergen unumgänglich wird. Das bedeutet, dass Marie zumindest vorübergehend ihrer einzigen Vertrauensperson beraubt wird, was geheimzuhalten die Klosteroberin für ratsam hält. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt: Im Unklaren darüber, was mit Marguerite geschehen ist, fällt Marie in alte Verhaltensweisen zurück. Man sieht sich gezwungen, die kranke Schwestern ihrer Kur zum Trotz zu informieren, woraufhin sie sofort die Rückreise antritt und es ihr gelingt, Marie abermals zu beruhigen. Ihrer eigenen Gesundheit versetzt das allerdings einen weiteren und verheerenden Schlag. Bestrebt, Marie damit nicht zu belasten, schließt sie nun ihrerseits das Mädchen aus ihrem Leben aus. Erneut ist Marie hart getroffen und zeigt Wutausbrüche. Es obliegt der Oberin und ihren Nonnen, Marguerite umzustimmen – sie dazu zu bewegen ihren bevorstehenden Tod zu akzeptieren und den Mut und das Vertrauen zu zeigen, Marie daran teilhaben zu lassen. Als sie das schließlich tut, zeigt sich das Mädchen erstaunlich gefasst und verständnisvoll. Sie umsorgt ihre Freundin und Lehrerin und verzweifelt auch dann nicht, als der Tod tatsächlich eintritt. Damit ist klar, dass Marie nun in der Lage ist, ein selbstständiges Leben zu führen.