Mahjong Online Game
Das alte chinesische Spiel Mahjong ist nicht nur ein reines Glücks-, sondern auch ein Denkspiel, bei dem sich die Züge der anderen Mitspieler durchaus erraten lassen. Hier erfahrt ihr die wichtigsten Regeln.
Geschichtliche Entwicklung des Spiels Mahjong
Geschichte und Herkunft des alten chinesischen Spiels sind nicht ganz unumstritten. Hierzu gibt es unterschiedliche Annahmen. Historiker sehen die Wurzeln in altertümlichen chinesischen Domino- und Kartenspielen, die im “Reich der Mitte” bereits im 10. und 11. Jahrhundert verbreitet waren. Daraus habe sich das Glücksspiel Mahjong entwickelt, das vornehmlich dem Adel vorbehalten gewesen sein soll. Ab dem 15. Jahrhundert fand das Spiel für vier Personen auch unter dem einfachen Volk große Verbreitung. Zu diesen Annahmen der Herkunft gesellt sich schließlich noch eine Legende, nach der Mahjong der Kreativität einer Frau des Königs Wu entsprang. Aus Langeweile soll sie Bilder in Elfenbein- und Bambusfiguren geschnitzt haben. Letztlich habe sich daraus eine Ähnlichkeit zu Dominosteinen ergeben. Mit dem Ergebnis fanden sich ausgesuchte Spielgefährtinnen der Ehegattin, die fortan das spielerische Vergnügen lebten.
Die ersten historischen Aufzeichnungen, die das Spiel Mahjong betreffen, gibt es allerdings erst seit dem 18. Jahrhundert. Durchschlagende Beliebtheit erlangte das Spiel 1910 in Shanghai. Ungefähr zehn Jahre später brachte der Amerikaner Joseph Park Babcock Mahjong nach Amerika. Er verfasste ein Regelwerk, welches auf verschiedenen Varianten des Spiels basierte, die er zu diesem Zeitpunkt kennengelernt hatte. Während der US-Amerikaner die Entstehungsorte Ningpo und Fukien nennt, sehen die Historiker die geographischen Quellen in den Provinzen, die Shanghai umgeben: Zhejiang, Jiangsu und Anhui.
Obwohl das Spiel in den 1930ger Jahren immer mehr das Image eines reinen Glücksspiels bekam, handelt es sich dennoch um ein intensives Denkspiel, das sich gerade nicht auf das pure Glück verlässt. Wer mit Köpfchen spielt, kann erraten, welche Ziegel die Mitspieler ziehen werden oder benötigen.
Ziel des Spiels Mahjong
Das klassische Mahjongg-Spiel benötigt vier Spieler und einen quadratischen Tisch. Die Hauptelemente – 144 bzw. 136 Spielsteine – sogenannte Ziegel und schließlich noch zwei Würfel. Die Ziegel setzen sich aus 36 Bambusziegel, 36 Zahlsiegel, 36 Münzsiegel, 16 Windziegel und 20 Sonderziegel zusammen, die wiederum aus vier Drachenziegel, vier Geldziegel, vier Trumpfziegel und (auch unter dem Namen “weiße Ziegel” bekannt) vier Blumenziegel und vier Jahreszeitensiegel. Weil die letzten beiden Ziegelarten optional sind, kann Mahjong entweder mit 144 oder mit 136 Steinen gespielt werden. In Spiellokalen, die dieses Spiel anbieten, gibt es dazu spezielle Spieltische mit einer Misch- und Stapelfunktion.
Ziel ist es, einen ganzen Block von Spielsteinen, die in Reihen nicht nur nebeneinander, sondern auch übereinander liegen, paarweise zuzuordnen und dabei Ebene für Ebene abzubauen. Am Anfang bietet sich das Bild einer Mauer aus Spielsteinen. Die Spieler ziehen und werfen die Steine ab, um die eigene Hand zu verbessern, indem sie schließlich ein vollständiges Spielbild aus wertvollen Figuren bilden. Wenn die Steine von der Mauer eines Spielers abgeworfen werden, kann ein anderer Mitspieler diese aufnehmen. Steht das Zielbild aus z. B. vier Figuren und einem Paar, ruft der Spieler “Mahjong” und beendet das Spiel. Die Figuren selbst können nach Wahl Vierlinge, Drillinge oder Folgen formen.
Spielablauf und die wichtigsten Regeln
Wer Mahjong spielen möchte, sieht sich schnell unzähligen Regeln gegenüber. Die unterschiedlichen Varianten können beispielsweise Chinese Traditional oder Jewish American sein. Obwohl sich das Regelwerk im Detail vielfältig präsentiert, gibt es doch einen gemeinsamen Kern, den alle Spielarten gemeinsam haben. Einen gemeinsamen Schnittpunkt lässt sich aus den sogenannten Hua Bao Rules erkennen. Nach diesen Regeln richtet sich auch die in Europa gängige Spielweise. Demnach spielen die Spieler die Standardvariante mit 136 Steinen.
Die Regeln schlagen sich bereits in der Sitzordnung nieder, bei der der älteste Spieler die vier Platzsteine vermischt und sie aufeinander stapelt. Danach würfelt er zwei Würfel, wobei er die entstehende Augenzahl gegen den Uhrzeigersinn zählt (bei sich selbst beginnend).
- Spieler erhält den Platzstein Ostwind = Spieler bleibt Spielleiter in dem ersten Spiel und verbleibt in seiner Ausgangsposition
- Spieler erhält Platzstein Westwind = Spieler setzt sich Ostwind gegenüber
- Spieler erhält Platzstein Südwind = Spieler setzt sich zur Rechten von Ostwind
- Spieler erhält Platzstein Nordwind = Spieler setzt sich zur Linken von Ostwind
Sodann nimmt sich jeder Mitspieler 34 verdeckte Ziegel. Daraus bauen sie eine jeweils 17 Ziegel lange Mauer, die zwei Ziegel hoch sein darf. Spielen die Spieler mit Blumen- und Jahreszeitensiegel, verlängert sich der Stapel um einen Ziegel mehr. Jeder Spieler nimmt sich 36 verdeckte Ziegel zu Spielbeginn.
Die Stapel bilden schließlich ein Quadrat, indem sie sich an den Ecken berühren. Nachdem der Spielleiter den Anfang gemacht hat, folgt Ostwind mit dem Wurf der zwei Würfel und wiederholt den Zählvorgang gegen der Uhrzeigersinn (bei sich selbst beginnend) an den Spielern ab. Ist der nächste Spieler bestimmt, wiederholt den Vorgang und zählt sodann die Augensumme zusammen. Der Ostwind-Spieler zählt am rechten Ende seiner Mauer im Uhrzeigersinn die gesamte Summe der Ziegelstapel ab. Er kann die Zählung auf den von ihm linken befindlichen Stapel seines Sitznachbarn fortsetzen. Hat er einen Stapel bestimmt, nimmt er diesen heraus und stellt diesen auf den Stapel, der rechts neben der Lücke entstanden ist. Die Herausnahme des Stapels stellt einen Mauerdurchbruch dar, wodurch ein sogenanntes totes Ende der Mauer entsteht. Der herausgenommen Stapel besteht dann aus losen Steinen. Das linke Ende der Mauer wird als lebendes Ende bezeichnet.
Grundsätzlich ziehen die Spieler die Ziegel vom lebenden Ende der Mauer. Ziegel der toten Seiten gelten als Ersatzziegel.
Jeder Spieler darf reihum dreimal zwei Stapel zu zwei Ziegel nehmen. Das geschieht gegen den Uhrzeigersinn. Ostwind beginnt. Nach diesem Vorgang nehmen sich die Mitspieler jeweils noch einen dreizehnten Ziegel, während sich Ostwind einen vierzehnten Ziegel nehmen darf.
Legt Ostwind bei Beginn des Spieles einen Ziegel in die Mitte des Tisches, und nennt er den dazugehörigen Namen, können die Mitspieler den abgelegten Stein aufrufen oder nicht. Geschieht das nicht, zieht der rechte Nachbar einen Stein von der Seite der lebenden Mauer. Wenn er möchte, kann er eine Meldung über eine oder mehrere Figuren abgeben. Er muss es aber nicht. Zuletzt kann er dann seinen Stein ablegen. Wird ein Stein abgelegt, ist dieser tot und verbleibt offen auf dem Tisch. Sodann kann ein Mitspieler einen Chow, Kong oder Pong spielen. Der Pong- und Kong- Ruf hat Vorrang vor dem Chow.
- Chow (Folge) = drei aufeinanderfolgende Ziegel einer Grundfarbe
- Pong (Drillinge) = drei identische Steine
- Kong (Vierlinge) = vier identische Steine
- Paar = zwei identische Steine
Wenn ein Spieler einen Stein aufruft, wird der Stein aufgenommen und er muss die Figur, um die es geht, offen legen. Danach wirft dieser Spieler erneut einen Stein ab usw.
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